Abendroutine und Einschlafritual: Baby bis Kleinkind
damit dein Baby zur Ruhe kommt
Den Übergang vom Tagesprogramm zu friedlichen Einschlafen im Bett zu gestalten ist für Babys und Kleinkinder oft nicht einfach. Du als Mama oder Papa kannst aber einiges dafür tun, damit es deinem Baby oder Kleinkind einfacher fällt loszulassen und einzuschlafen. Erfahre hier mehr zum Thema Abendroutine und Einschlafritual.
WAS DICH ERWARTET
Was sind Einschlafrituale?
Eines der wichtigsten Elemente, um Babys und Kindern das Einschlafen und Durchschlafen beizubringen, besteht darin, ihnen zu helfen, Selbstberuhigungsstrategien zu entwickeln.
Damit wir einschlafen, müssen wir loslassen können. Dabei helfen uns u.a. anderem auch Einschlafrituale und Schlafassoziationen. Sie geben uns Sicherheit und Zuversicht auf das, was als nächstes kommt. Jeder von uns hat eine eigene Routine entwickelt, in den Schlaf zu finden und dafür sind Einschlafrituale eine tolle Möglichkeit.
Ab welchem Alter Einschlafrituale etablieren?
Rituale sind wiederkehrende Abläufe, die dauerhaft und stetig in den Alltag integriert sind. Studien zeigen, dass bereits Babys gleich ablaufende Handlungen erkennen. Damit geben sie deinem Baby Ankerpunkte für die nächsten Schritte. Diese Anker geben halt. Babys mögen das immer Gleiche. Ein Einschlafritual hilft deinem Baby, den Tag mit seinen Eindrücken zu verarbeiten und ruhig zu werden. Daher sind Rituale wunderbar geeignet, um dein Baby auf das Schlafengehen vorzubereiten.
Einschlafrituale kannst du schon ab dem zweiten Lebensmonat integrieren. Nicht jedes Schläfchen deines Babys muss im Bett stattfinden, nicht jedes ein Einschlafritual haben. Aber vielleicht das erste Schläfchen am Tag und der Nachtschlaf haben ein Einschlafritual. Und auch ältere Kinder mögen Einschlafrituale vor dem abendlichen Zubettgehen.
Wann soll die Abendroutine starten, wie lange darf sie gehen?
Hier gilt: weniger ist mehr. Einschlafrituale tagsüber dürfen 5-10 Minuten andauern. Die Abendroutine darf etwas länger sein, zwischen 20-30 Minuten, je nach Alter. Haste nicht durch die Abendroutine, nehmt euch Zeit. Plane also vorausschauend, damit dein Baby nicht in der Abendroutine übermüdet und ihr die Routine vorzeitig beenden müsst.
Beispiel einer Abendroutine
- Bei Kleinkindern/Kindern: Vorherige Ankündigung
- Schritt: Körperhygiene. Ob im Bad oder dem Wickeltisch, hier kann es auch nochmal hell sein und etwas lauter zugehen (gerade bei mehreren Kindern).
- Kleine Babys lieben Berührungen und Massagen, daher könnte das einer schöner Tagesausklang sein.
- Jetzt erst Schlafanzug anziehen. Kleinkinder wollen hier gerne mitentscheiden, gib ihnen die Möglichkeit.
- Zimmer abdunkeln. Kuscheln und sich ein Buch anschauen/lesen, in dem Zimmer, in dem geschlafen wird. Das Licht wird gedimmt, die Tür zu gemacht. Du kannst dir auch eine Geschichte ausdenken und sie erzählen. Kleine Babys können alternativ etwas im Zimmer rumgetragen werden und man sagt am Fenster der Welt Gute Nacht.
- Du legst dein Baby oder Kind in sein eigenes Bett und kannst ihm noch ein Lied vorsingen. Hier reicht eine Strophe. Es sollte klar sein, wann Schlafenszeit ist, nämlich dann wenn das Einschlafritual mit dem Lied zu Ende ist. Älteren Kindern fällt hier oft noch viel ein. Manchmal darf noch Zeit zum Zuhören und beantworten von Fragen sein. Du darfst auch auch sagen „Jetzt ist Schlafenszeit, wir merken uns die Fragen für morgen“. Neugeborene mögen beruhigende Geräusche, wie z.B. Meeresrauschen oder weißes Rauschen. Sie werden dadurch an das monotone Rauschen im Mutterleib erinnert. So können Soundmaschinen als Einschlafhilfe unterstützen.
Wie lange soll ich die Abendroutine beibehalten?
Das steht euch frei, aber andersherum gefragt, was spricht gegen sie, wenn eure Abendroutine deinem Baby oder deinem Kind doch Sicherheit gibt und dazu führt, dass dein Baby oder Kleinkind gut schläft?
Gerade in Regressionsphasen geben sie deinem Kind Orientierung.
Von Zeit zu Zeit kannst du euer Einschlafritual, eure Abendroutine, mal überprüfen. Passt es noch zum Alter meines Kindes? Haben sich vielleicht die Umstände geändert, so dass ich etwas verändern möchte?
Bei uns wird sich immer sehr darauf gefreut, meine Kinder gehen seit vielen Jahren gerne ins Bett, weil sie müde sind und wissen, dass Schlaf etwas schönes ist. Das wünsche ich mir auch für euch.