Die 4 Monats Schlafregression -

Warum dein Baby plötzlich schlecht schläft

Die meisten frisch gebackenen Eltern können sich nicht beklagen. Ihr Neugeborenes schläft viel und gut.

Aber plötzlich kann dein Baby nicht mehr gut einschlafen. Und du fragst dich, warum dein 4 Monate altes Baby häufiger als zuvor aufwacht, vielleicht auch weinend. Warum die Tagesschläfchen plötzlich kurz werden? Der Grund dahinter nennt sich 4 Monats Schlafregression.

Lass mich dir gerne erklären was das ist, was die Anzeichen dafür sind und dir Tipps geben, wie du den Schlaf deinen Babys verbessern kannst.

WAS IST DIE 4 MONATS SCHLAFREGRESSION?​

Die 4 Monats Schlafregression ist die einzige, wissenschaftlich bewiesene Schlafregression. Das Schlafverhalten deines Kindes ändert sich grundlegend, es wird zyklisch und gleicht sich hiermit dem Schlafverhalten von uns Erwachsenen an. Hier endet auch offiziell die Neugeborenen Zeit.

Hat jedes Baby die 4  Monatsregression?

Jedes Baby durchlebt diesen Wechsel im Schlafmuster. Aber nicht bei allen Babys wird der Schlaf plötzlich schlecht., was daran liegt, dass die Eltern von Geburt an mit angemessenem Reagieren (das nennt man Eltern-Kind Co-Regulation) ihrem Kind beigebracht haben ein- und weiterzuschlafen. Sie sind dann selbstständiger in ihrem Schlafverhalten und sicherer in ihrer Eigenregulation.

Gibt es weitere Regressionen?

Im Verlauf der nächsten Monate wird dein Baby weitere Regressionen (Entwicklungsphasen) durchlaufen. Reisen, Krankheit, Zahnen – all diese Dinge können dazu führen, dass dein Baby ein paar schlechte Nächte hintereinander hat. Aber was die viermonatige „Progression“ (das ist sie ja eigentlich, keine Rückentwicklung) betrifft, diese ist einmalig. Sobald ihr diese Phase hinter euch gebracht habt, ist dein Baby offiziell in den Schlafzyklus eingetreten, dem es im Wesentlichen für den Rest seines Lebens folgen wird.

Was sind die Anzeichen für die 4 Monats Schlaf Regression?

Die Regression beginnt um den 3. Lebensmonat. Dann sind die  Veränderungen im Schlafverhalten endgültig. Folgende Anzeichen können dich auf diese Veränderung aufmerksam machen:

  • schwieriges Einschlafen
  • häufiges nächtliches Wachwerden (alle 1-2 Stunden)
  • Dein Baby fordert vermehrt die Brust/Flasche ein
  • Unruhiger Schlaf
  • viel Weinen und Unruhe beim Einschlafen oder Aufwachen

Wie lange dauert die 4 Monats Schlaf Regression?

Die Regression an sich dauert nur ein paar Wochen. Jedoch sind die Herausforderungen, die damit einhergehen nicht zu unterschätzen, weil sich das Schlafmuster grundlegend verändert hat und dein Kind nun lernen darf, selbstständig (wieder) in den Schlaf zu finden. Wenn es das kann, dann seid ihr schon ganz schön weit. Wichtig dafür ist, dass du dir als Mama sicher bist, dass die anderen Grundbedürfnisse: Zuneigung und Hunger tagsüber gestillt wurden.

Wie verändert sich der Babyschlaf?

Neugeborene verknüpfen 2 Schlafphasen miteinander: Sie verbringen 50% im Tiefschlaf und 50% im Traumschlaf. Die 4 Monats Schlaf Regression verändert den Schlaf dahingehend, das er zyklisch wird und, leider, 4 weitere Leichtschlafphasen hinzukommen.

Ein Schlafzyklus eines 4-5 Monate alten Babys dauert nur ca. 30-40 min., wohingegen ein Zyklus bei uns Erwachsenen 90-120 min. andauert – unsere Schlafphasen sind also länger. 

So sieht ein Schlafzyklus aus:

  1. Phase: ein leichtes Wegdämmern, dein Baby wirkt noch wach, aber ist eigentlich bereits in die erste leichte Schlafphase eingetreten
  2. Phase: ein leichter Schlaf, aus dem dein Baby schnell erwacht. Wenn du es jetzt ablegst und es das nicht gewohnt ist, wird es wach.
  3. Phase: Tiefschlafphase – Non Rem. Endlich angekommen. Hier entspannen sich die Händchen deines Kindes, die Atmung und der Körper werden ruhig. Auch „slow wave“ Schlafphase genannt.
  4. Phase: Traumschlafphase – Rem Phase. Hier wird der Tag verarbeitet. Dieser Schlaf ist sehr bewegungsfreudig.
  5. Phase: Wieder eine Leichtschlafphase aus der dein Kind leicht erwacht, Geräusche macht und sich bewegt.
  6. Phase: Dient der Verknüpfung und Überprüfung der Weiterschlafsituation in den nächsten Schlafzyklus. 

Und genau da, bei Phase 6 liegt der Hund begraben: Wir alle wollen so weiterschlafen, wie wir eingeschlafen sind.

warum schläft mein Baby mit 4 Monaten nachts so unruhig?

Grundsätzlich ist Babyschlaf (auch noch Kleinkinderschlaf) sehr bewegungsfreudiger und lauter Schlaf. Dein Baby quikt, grunzt, stöhnt nachts und „zappelt“ viel? Kein Grund zur Sorge – das ist alles ganz normal entwicklungsbedingt und wird auch noch lange so bleiben.

Ist der Schlaf deines Babys aber wirklich sehr unterbrochen, dann bedenke, dass es um den 4. Monat, im Zuge der 4 Monats Schlafregression, herum einige große Entwicklungsschritte gibt. Dein Baby ist mit 4 Monaten aktiver und aufmerksamer. Es bemerkt plötzlich viel mehr, trinkt dadurch tagsüber vielleicht auch schlechter und hat diesen neuen Schlafzyklus mit so vielen Leichtschlafphasen. 

Dadurch entsteht oft ein Teufelskreis, dein Baby schläft tagsüber zu wenig – übermüdet, es trinkt tagsüber weniger – hat nachts Hunger, du fängst an einen Schnuller zu etablieren – der Schnuller fällt aber im Tiefschlaf aus dem Mund und wird zum Weiterschlafen benötigt.

Was hilft meinem Baby ruhiger zu schlafen?

Routinen, Dunkelheit und ein optimaler Einschlafzeitpunkt (Nutze dafür meine Wachphasentabelle) sind die Grundvoraussetzungen. Aber über kurz oder lang geht es darum, wie ein Schätzchen einschläft. Viele Babys werden in den Schlaf gestillt, getragen, geschunkelt, gewippt oder gefüttert. Schläft dein Baby ausschließlich mit Hilfe dieser Unterstützungen ein, sie dürfen auch vermischt sein, dann wird diese externe Unterstützung für dein Baby zu einer Schlafstrategie – dein Baby verbindet, assoziiert dann mit dem Gefühl von Müdigkeit und dem darauffolgenden Einschlafen eben diese Unterstützungsmaßnahme.

Es schläft seinen Schlafzyklus – wacht so halb auf in Phase 6 und überprüft die Weiterschlafsituation. Die hat sich aber natürlich geändert, weil du dein Baby abgelegt hast. Erschrocken fragt es sich: „Wo bin ich – wo ist Mama, die Brust etc.? Eben beim Einschlafen war sie noch da.“ Und meldet sich mit weinen. Ein bisschen nachvollziehbar oder?

Es ist also wichtig, wie dein Baby einschläft, damit es von nun an die Schlafzyklen bei Phase 6 selbstständiger verknüpfen kann und sich nicht erschrickt. Deswegen ist so wichtig, dass dein Kind müde, aber noch nicht eingeschlafen, in seinem Bett einschläft. Und du darfst deinem Baby diesem Weg in den Schlaf auch schon am besten vor der 4 Monats Schlafregression zeigen, so kannst du wunderbar präventiv deinem Baby selbstständigeres Schlafverhalten beibringen.

Und ich weiß aus eigener Erfahrung, was für eine große Herausforderung das ist, aber es lohnt sich so, so sehr!

 

Quellen: 

Flynn-Evans, Casano. Baby Sleep Science Guide: Overcoming The Four-Month Sleep Regression. Marta Sadurni, Marc Pérez Burriel, Frans X Plooij: The temporal relation between regression and transition periods in early infancy. In: Span J Psychol 2010. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7877162/

Melde dich zu unserem Newsletter an

Schlaftipps für Eltern, egal ob es sich um Baby Nummer eins oder Baby Nummer drei handelt!

Erfahrungen & Bewertungen zu Sleepystar Schlafberatung - Carla Kurtin